Über Pfingsten war ich letztes Jahr mit einer Freundin in Zeeland. Wir fahren öfter zusammen Rad und auf einer unserer Radtouren kamen wir zu einer „Boerderij Fair“, wo allerhand Stände aufgebaut waren, die sich auf die eine oder andere Weise mit dem Leben auf dem Bauernhof beschäftigten. Unter anderen hatte auch die Familie de Korte www.mariekerke.nl einen Platz, wo wir nicht nur Schafskäse und Schafsyoghurt probiert haben – sehr lecker! - , sondern auch die Milcherzeuger antrafen.
Ein Schafscherer machte von Zeit zu Zeit Vorführungen wie er den Schafen das Fell schneidet – das konnte ich mir nicht entgehen lassen. Ich erfuhr, dass es sich um die Rasse „Zeeuwse Melkschap“ handelt und durfte einen Beutel Schafswolle mit nachhause nehmen.
Der erste Beutel Rohwolle vom Melkschap, gewaschen und zum Trocknen ausgelegt.
Wieder zuhause wurde die Portion gewaschen, kardiert und Probe gesponnen.
Erster Versuch
Erster Versuch
Zweiter Versuch
Zweiter Versuch
Das war gar nicht so schlecht und nicht so kratzig, wie ich es bei europäischen Schafen vermutet hatte. Aber im Entspannungsbad hatte das Garn gelitten – die schöne weiße Farbe hatte sich verändert und war graustichig geworden. Das geht besser, dachte ich mir. So bat ich meine Freundin, als sie wieder in die Niederlande fuhr, nachzufragen, ob ich mehr von dieser Schafswolle bekommen könnte. Sie kam wieder und brachte mir einen ganzen Sack voll mit. Und mein zweites Experiment startete. Im Ergebnis habe ich 730Gramm gesponnen und noch einmal ca. 150Gramm, die ich direkt zu Socken verarbeitet habe. Die 730 Gramm habe ich rot eingefärbt – weiße Stricksachen sind nicht mein Fall.
Dafür habe ich einen Rotton gemischt, der mir hoffentlich steht.
Jetzt geht es weiter: Probe stricken und einen Pullover daraus machen, weit genug, dass ich etwas darunter ziehen kann –
falls es doch kratzt ;-).
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